Was ist ein Aktiensplit (Stock Split)?
Sicherlich hast Du schon mal von einem Aktiensplit (Stock Split) gehört, aber weißt Du auch was das eigentlich genau ist und wozu er gut sein soll?
Was ist ein Aktiensplit?
Als Aktionär besitzt Du ja einen Teil eines Unternehmens. Das ist genau das gleiche als würdest Du ein Stück von einer Torte besitzen. Nehmen wir mal an ein Konditor teilt eine Torte in 4 Teile und verlangt für jedes einzelne Stück 8 Euro. Die Torte hat also einen Wert von 32 Euro. Da kaum jemand 8 Euro für ein Stück Torte ausgeben möchte und die Stücke ohnehin zu groß für eine Person sind, ist das Interesse an dieser Torte sehr gering. Also beschließt der Konditor, die einzelnen Stücke nochmal in 4 weitere Teile aufzuteilen und berechnet für jedes einzelne Stück nur noch 2 Euro. Es gibt jetzt also 16 Stücke. Der Gesamtwert der Torte liegt immer noch bei 32 Euro. Jetzt kommen die Leute und die Torte ist schneller verkauft, als er gucken kann. Wer trotzdem ein Viertel der Torte haben möchte, kauft halt 4 Stücke zum Preis von 8 Euro.
Und genauso wie bei der Torte funktioniert das auch mit Aktien. Wenn der Wert einer Aktie zu stark steigt, sinkt das Kaufinteresse. Beispielsweise kostet eine Amazon Aktie im Moment über $2300. Wer gerade anfängt sich ein Aktiendepot aufzubauen, kann sich vielleicht nicht mal eine einzige Amazon Aktie leisten. Da man ein Portfolio diversifizieren sollte, werde sehr teure Aktien nicht mehr so oft gekauft. Würde Amazon jetzt einen 1:10 Aktiensplit durchführen, dann würde jede einzelne Aktie nur noch $230 kosten und vermutlich wieder mehr Investoren anlocken.
Investoren, die bereits Amazon Aktien besitzen, hätten nach dem Split 10 mal so viele Aktien im Depot, die aber den gleichen Gesamtwert haben.
Was ist eine Aktienzusammenlegung (Reverse Stock Split)
Bei einer Aktienzusammenlegung werden die Aktien nicht wie beim Aktiensplit vermehrt, sondern verringert. Unternehmen tun dies, wenn der Kurs einer Aktie zu niedrig ist und aus diesem Grund keine Investoren mehr anlockt. Angenommen eine Aktie wird bei 2 Euro gehandelt und ich möchte Put Optionen mit einem Ausübungspreis von 2 Euro kaufen. Die Optionen kosten 0,10 Euro (€10 per Kontrakt). Jetzt berechnet mein Broker 1 Euro Handelsgebühren per Optionskontrakt. Kaufe ich jetzt 10 Kontrakte für €0,10 und verkaufe diese später für €0,12, dann habe ich €20 an dem Trade verdient, ich muss aber noch €20 Handelsgebühren an meinen Broker bezahlen, ich habe also unter dem Strich nichts daran verdient.
Würde die Aktie jetzt €20 kosten, dann würde der Put Kontrakt €1,00 kosten und ich könnte ihn für €1,20 verkaufen. Da ich jetzt nur einen und nicht 10 Kontrakte handeln muss, sinken meine Handelsgebühren von €20,00 auf €2,00 und ich hätte €18,00 an dem Trade verdient.
Fazit:
Aktien, ETFs und ETPs sollten weder zu teuer noch zu günstig sein. Mit der Hilfe von Aktiensplits und Aktienzusammenlegungen kann man den Preis anpassen und damit für eine breitere Masse attraktiver machen.