Gesunde Ernährung: Warum ich mich seit 2 Jahren vegan ernähre.

Veganes Gemüse im Topf

Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich angefangen mich vegan zu ernähren. Was mich dazu bewegt hat und wie es mir in den dieser Zeit ergangen ist erfährst Du in diesem Artikel.
Ich habe immer schon Fleisch gegessen, obwohl meine Frau Vegetarierin ist und es auch schon war als wir uns vor 13 Jahren kennen lernten.
Zwar nicht so wirklich viel, aber 1-3 mal die Woche musste ich ein zersägtes Stück Tier auf dem Teller haben. Warum? Erstens wird uns über die Medien weisgemacht, dass wir tierisches Protein brauchen, zweitens mag ich Fleisch und drittens ist es gar nicht so einfach von heute auf Morgen einfach so damit aufzuhören.
Jeder Mensch hat so seine Gewohnheiten. Beispielsweise war ich früher immer mit Freunden grillen, wenn es das Wetter erlaubte. Da kann man dann nicht einfach auf einmal sagen, heute grill ich mir mir mal ein Stück Tofu, weil ich bin jetzt Veganer. Es würde einen nicht nur jeder schief angucken, Die dummen Sprüche wären auch vorprogrammiert.

Warum ich mich entschlossen habe kein Fleisch und keine Tierischen Produkte mehr zu essen.

Beim Fleischkonsum habe ich mir immer schon so meine Gedanken gemacht. Ich hatte mich auch schon mehrmals in meinem Leben vegetarisch ernährt, dieses aber meist nach wenigen Tagen bis Wochen wieder aufgegeben, denn egal wo man hinkommt, es wird einem immer Fleisch serviert. Nun denn, vor ca 2 Jahren sah ich dann zufällig den Film „Forks Over Knives„. Wenn Dich das Thema interessiert solltest Du Dir diesen Film einmal ansehen. Letztendlich kommt man zu dem Schluss, dass die Menschen nur da ernsthaft krank sind wo Fleisch konsumiert wird. Außerdem ist auch pflanzliches Speiseöl ein Tabu. Gleich am nächsten Tag habe ich damit angefangen mich vegan zu ernähren. Ich habe aber auch von Anfang an gesagt, dass ich mal etwas tierisches essen werde, wenn es aus gesellschaftlichen Gründen nicht anders geht, oder wenn mir einfach danach ist. Nach meiner Auffassung glaubte ich, dass ich mich in meinem Leben halbwegs gesund hatte. Immer schön Kohlenhydratarm, Fettarm und Eiweißreich.

Den Tieren zuliebe lieber Vegan

In erster Linie habe ich meine Ernährung also der eigenen Gesundheit zuliebe auf vegan umgestellt. Das heißt jetzt aber nicht, dass mir die Tiere immer schon egal waren. Ich habe einfach mein ganzes Leben lang geglaubt, dass ich Fleisch und tierische Produkte brauche. Inzwischen spricht sich aber sogar ein Arnold Schwarzenegger für eine Fleischarme Ernährung aus. Ich tue es natürlich auch den Tieren zuliebe. Ich bewundere Kühe immer schon, wenn ich mal mit dem Rad an einer Kuhweide vorbei fahre und diese dann ganz neugierig an den Zaun kommen, wenn man anhält. Wenn ich mir dann mal ein saftiges Steak gegönnt habe, „weil ich ja Protein brauche“, kamen mir schon so meine Gedanken. Das gleiche gilt natürlich auch für Schweine und alle anderen Tiere. Tiere haben es einfach nicht verdient von uns Menschen so behandelt zu werden. Ich finde das einfach nur schrecklich. Jetzt weiß ich, dass ich weder Fleisch noch irgendwelche tierischen Produkte wie Milch, Käse, Butter, Eier etc. brauche. Ich bin froh mich für die vegane Ernährungsweise entschieden zu haben, denn jetzt muss ich kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn ich wieder über solche abscheulichen Bilder und Videos von gequälten Tieren stoße. Tiere haben auch Gefühle, genauso wie wir Menschen. Ein Schwein, das übrigens genauso intelligent wie ein Hund ist und genauso gerne kuschelt, spürt den selben Schwerz wie ein Mensch, wenn man ihm ohne Narkose die Hoden abschneidet.

Veganer schauen sich lieber lebendige Schweine im Freien an, als diese zu essen.
Glückliche Schweine im Tiergehege im Bremer Bürgerpark.

Fleisch ist ungesund

Die Menschheit ist schätzungsweise 300.000 Jahre alt. Menschen haben wohl auch immer schon Fleisch gegessen. In einigen Regionen mehr, in anderen Regionen weniger. Wir sind Omnivoren, das bestreite ich ja gar nicht. Das Fleisch das wir heute im Supermarkt kaufen hat aber absolut nichts mehr mit dem Fleisch zu tun, welches die Menschen vor 100.000 Jahren aßen, oder vor 1000 Jahren, oder vor 50 Jahren. Das Fleisch ist nun mal voller Hormone und Medikamente. Wir tun uns mit dem Verzehr von Fleisch absolut keinen Gefallen und vergiften uns. Wäre das Fleisch so sauber wie vor 1000 Jahren, dann wären die Mengen die wir im Durchschnitt verzehren vermutlich trotzdem ungesund. Wie gesagt, ich empfehle den Film „Forks over Knives“ (Gabel statt Skalpell). Beispielsweise beschlagnahmten die Deutschen im 2. Weltkrieg die Viehbestände der Norweger, was zur Folge hatte, dass die Norweger kein Fleisch mehr zum essen hatten. In den darauf folgenden Jahren sanken die Herz Kreislauf Erkrankungen bei den Norwegern immens.

Vegan Leben und das persönliche Umfeld

Wer sich vegan ernährt muss früher oder später das persönliche Umfeld damit konfrontieren. Wer immer zuhause isst und sich sein Essen selbst kocht, der braucht ja rein theoretisch Niemandem davon erzählen, dass er sich vegan ernährt. Das würde die Dinge extrem erleichtern, denn dann würde erst gar keine Diskussion aufkommen, auf die man keinen Bock hat.
So einfach ist das aber nicht. Wenn man Glück hat fällt es Niemandem auf, dass man sich in der Betriebskantine nur noch an der Salatbar bedient, weil jedes Hauptgericht Fleischprodukte enthält. Aber was ist, wenn man auf einer Party oder Grillparty ist und jeder der Salate mit Schinken, Hähnchen oder sonst irgendeinem toten Tierfetzen angemacht wurde. Spätestens jetzt muss man den Leuten erzählen, dass man das alles nicht essen kann, weil man sich vegan ernährt.
Und jetzt geht die Diskussion und die dumme Fragerei los: „Was isst Du denn jetzt?“, „Warum das denn, seit wann das denn?“, „Menschen brauchen doch tierisches Protein!“, „Also für mich wäre das nichts“, usw. usw.
Auch wenn solche Diskussionen nerven, ist es schwer ihnen zu entkommen.

Für mich ist das so schwer nachvollziehbar. Angenommen Jemand würde keine Kürbiskerne essen, ganz einfach weil er sie nicht mag, oder weil er eine Allergie hat, dann wäre es kein Problem zu sagen, dass er nichts von dem Salt mit den Kürbiskernen haben möchte. Da würde Niemand etwas sagen. Kein mensch käme auf die Idee zu sagen. Ein Leben ohne Kürbiskerne? Das wäre nichts für mich.

Warum reagieren die Menschen bei dem Thema Fleisch so leicht gereizt und aggressiv? Es sind eigentlich immer die Karnivoren, die die Diskussion anfangen. Der Veganer will eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Ich denke, dass die meisten Menschen bei ihrem Fleischkonsum selbst ein leicht schlechtes Gewissen haben und sich versuchen mit ihrem überflüssigen Gelaber zu rechtfertigen. Es interessiert Menschen die sich vegan ernähren nicht die Bohne, ob vegan leben etwas für diese Leute wäre oder nicht.

Vegan und die Gesundheit

Ich bin 49 Jahre alt und vor ein paar Jahren fingen meine Gelenke an zu schmerzen. Mal mehr, mal weniger. Meine Schulter ist schon lange durch einen Unfall kaputt, da hilft auch keine vegane Ernährung, aber es machten sich immer mal wieder Schmerzen in den Fingern bemerkbar. Ob es sich hier um Arthrose handelte weiß ich nicht, aber seit dem ich mich vegan ernähre, habe ich diese Schmerzen nicht mehr. Ich fühle mich auch im großen und ganzen etwas fitter als früher. Man muss aber bedenken, dass ich mich immer schon körperlich fit halte. Eine Couch Potato war ich nie. Deswegen ist meine Energie im Alltag nicht gravierend besser geworden. Ich fühle mich aber dennoch gesund und fit, was ja nun nicht wirklich bei jedem Endvierziger der Fall ist. Die meisten Leistungssportler, die ihre Ernährung auf vegan umgestellt haben, konnten dadurch eine Leistungssteigerung erzielen. Ich möchte mein Leben auch noch im Alter genießen können. Lange so fit wie möglich bleiben, das ist mein Ziel und dafür muss man sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren.

Gab es bei mir die letzten 2 Jahre ausschließlich vegane Kost?

Von vornherein hatte ich gesagt, dass ich es erstmal anteste. Ich habe es auch nicht an die große Glocke gehängt, weil ich einfach kein Bock auf das dumme Gelaber habe. Nun denn, am Anfang habe ich noch hin und wieder vegetarische Gerichte gegessen. Also mal ne Pizza, oder irgendwas anderes mit Käse, oder ein Joghurt. Eier mochte ich noch nie wirklich gerne, deswegen habe ich Eier auch nicht vermisst. Aber wenn es mal Salat mit Ei auf einer Feier gab, habe ich auch davon gegessen. Hin und wieder gab es auch Fleisch. Silvester 2017 hatte ich seit etwa einem halben Jahr kein Fleisch gegessen und mir vorgenommen am Silvesterabend Essen zu gehen und mir dann auch einen guten Burger bei zu gönnen. Angeblich bezieht das Restaurant nur Bio Fleisch aus dem Frankfurter Raum. Was soll ich sagen, der Burger hat mir echt gut geschmeckt. Das war aber nach einem halbem Jahr veganer Ernährung. Ich habe seit dem immer seltener Fleisch gegessen und jetzt esse ich wirklich kein Fleisch mehr. Den Drang Fleisch zu essen habe ich nicht mehr. Ich kann auch auf Käse verzichten und veganen Joghurt mache ich mir inzwischen selbst. Ich denke jeder sollte einfach mal die vegane Ernährung ausprobieren. Wenn es dann wirklich gar nicht geht, dann ist das eben so. Aber wenn jeder Mensch nur noch halb so viel Fleisch essen würde, bringt das wesentlich mehr (in der Hinsicht auf Tierquälerei und Umweltschutz), als wenn sich 1 Prozent der Bevölkerung vegan ernährt.

Brauchen Veganer extra Vitamin B12?

Kaum eine Pflanze enthält Nennenswerte Mengen an Vitamin B12. Deswegen tritt früher oder später eine Unterversorgung dieses Vitamins bei Veganern ein. Vitamin B12 wird von Bakterien produziert und kommt in der Natur in erster Linie in der Erde bzw. im Boden vor. Der Mensch hat vor tausenden von Jahren Früchte und Pflanzen vom Boden aufgesammelt und nahm damit genügend Vitamin B12 mit der Erde, die sich an der Nahrung befand auf. Tier, die in der Wildnis leben nehmen immer noch genügend Vitamin B12 auf diese Weise auf. Tiere in der Massentierhaltung nehmen natürlich kein Vitamin B12 über die Erde auf. Deswegen wird dem Tierfutter Vitamin B12 beigefügt. Fleisch aus der Massentierhaltung enthält also nur Vitamin B12, weil man es dem Futter beimischt. Würde man das nicht tun, enthielte dieses Fleisch so gut wie kein Vitamin B12.
Da wir heute nicht mehr in den Wald laufen und uns dort die Nahrung suchen, müssen wir Vitamin B12 extra zu uns nehmen. Das müssen Veganer genauso, wie Fleischfresser es müssten, wenn man dem Fleisch nicht schon Vitamin B12 hinzugefügt hätte.

Was essen Veganer?

In der Obst und Gemüse Abteilung des Supermarktes können Veganer natürlich so ziemlich alles mitnehmen. Fleisch und Fisch ist natürlich nicht erlaubt. Das gleiche gilt auch für Eier, Käse, Milch, Yoghurt, Butter etc. Jedes Lebensmittel, bei dem Tierprodukte für die Herstellung notwendig sind, werden von Veganern nicht konsumiert. Beispielsweise wird bei Wein Eiklar oder Gelatine im Klärungsprozess verwendet, er ist also nicht vegan. Honig ist ebenfalls nicht vegan, weil er von Bienen „produziert“ wird.
Proteinreiche vegane Lebensmittel sind Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbse, Sojaprodukte, Tofu, Nüsse, Erdnüsse etc. Generell sollte man (nicht nur als Veganer) sein Essen aus frischen Zutaten zubereiten. Wenn es mal schnell gehen muss, geht es aber auch mal mit einem Fertigprodukt. Hier mal ein Auszug Veganer Produkte bei Amazon.

Ist vegan immer gesund?

Man muss sich mal überlegen, dass es vor gerade einmal 50 Jahren 95% der Produkte, die wir heute im Supermarkt bekommen nicht gab. Heute muss alles convenient sein und lange halten. Überall sind Zusatzstoffe drin, die uns nicht gut tun. Das gilt natürlich für vegane Fertigprodukte genauso, wie für Fertigprodukte, die Fleisch oder tierische Lebensmittel enthalten Achte also beim Einkauf darauf, dass möglichst keine Zusatzstoffe verwendet wurden. Du solltest auch möglichst im Bio Markt einkaufen und in Plastik eingepacktes Obst und Gemüse meiden. Das ist zwar teurer, aber auf lange Sicht die bessere Wahl.

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